Ausgehend von einer Initiative der Speläo-Gruppe Sauerland e.V. (SGS) und unter Beteiligung des LWL-Archäologie für Westfalen Außenstelle Olpe hat die Untere Denkmalbehörde der Stadt Hemer im April 2020 einen Antrag auf Förderung einer Maßnahme zur Visualisierung des mittelalterlichen Bergbaus im Felsenmeer aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“ gestellt. Der Antrag wurde im November 2020 genehmigt. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf ca. 224.000 €, von denen die Stadt Hemer einen Eigenanteil von ca. 45.000 € zu tragen hat.
 

Der Förderantrag beinhaltet:

Die Stadt Hemer möchte das Felsenmeer ihren Bürgerinnen und Bürgern näher bringen und eine stärkere Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt und eine Festigung des Heimatgefühls erreichen. Das Felsenmeer ist als Sehenswürdigkeit überregional bekannt. Das Felsenmeer ist nur auf ausgewiesen Wegen zu betreten. Die betreffenden Höhlen können nicht besichtigt werden. Die Besonderheit des Bodendenkmals liegt unter dem Boden – unter Tage - und bleibt somit den Besucherinnen und Besuchern verborgen. Dass es sich bei dem Felsenmeer aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich des mittelalterlichen Bergbaus in einem Höhlensystem um ein überregional bedeutendes und herausragendes Montanensemble handelt wird nicht wahrgenommen.

Die Besonderheiten sollen nicht nur sichtbar, sondern auch erfahrbar gemacht werden. Geplant ist eine moderne Präsentation des Montanensembles Felsenmeer als überregional bedeutendes kulturelles Erbe der Stadt Hemer und der Region. Die Präsentation soll zeitgemäß mit modernen Mitteln z.B. 3D Video, Virtual Reality, umgesetzt werden. Der mittelalterliche Bergbau des Felsenmeers soll virtuell an die Oberfläche projiziert und über eine App für jedermann sichtbar gemacht werden. Dies geschieht in der Form, dass die Besucher zwar oberirdisch auf den Wegen gehen, virtuell aber schrittweise die Höhlensituation unter ihren Füßen auf ihren digitalen Endgeräten erleben. Ergänzt wird die Visualisierung mit Erläuterungen in Ton und Text. Zusätzlich wird eine mit dem Felsenmeer verbundene „Sagengestalt“ virtuell auf den Endgeräten in der Höhlensituation sichtbar und erläutert die dreidimensional visualisierten, unter Tage vorgefundenen archäologischen und geologischen Besonderheiten.

Als anschließendes Projekt ist optional eine Thematisierung des mittelalterlichen Bergbaus als „Montanthema“ unter Einbeziehung der Nachbarstädte möglich. Dort befinden sich weitere Bodendenkmäler, die im Zusammenhang mit dem Bergbau und der Verarbeitung der Metalle in Verbindung stehen aber bei weitem nicht die historische und wissenschaftliche Bedeutung des Felsenmeers haben.

Aus den erstellten (digitalen) Medien wird zusätzlich eine Präsentation entwickelt, die z.B. im Felsenmeermuseum und / oder in der Stadtbibliothek gezeigt werden kann.

Die 3D-Aufnahmen erfolgen durch die SGS. Die vorbereitenden Untersuchungen werden fachlich begleitet, wissenschaftlich aufgearbeitet und in der Fachliteratur veröffentlicht.

Die 3D-Visualisierung der Höhle (Bärenhöhle) und die Erläuterungen zu Fundstücken und Sichtpunkten erfolgt über eine Weglänge von ca. 150m. Weitere Erläuterungen im Bereich der „Brücke“ und „Große Helle“ zu Fundstücken und Sichtpunkten erfolgen über ca. 200m Wegstrecke.

Die Gesamtlänge der zu ertüchtigenden Wege beträgt ca. 550m.


Die Beteiligten haben folgende Aufgaben:

Stadt Hemer, Untere Denkmalbehörde – Koordination, Erstellung der Präsentation, Bereitstellung und Herstellung der Infrastruktur, Aufbereitung der oberirdischen Spuren, Sicherung des Betriebes.

Speläo-Gruppe Sauerland e.V. (SGS) als Entdecker des mittelalterlichen Bergbauensembles, Aufnahme der Höhle, Sicherung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Aufnahmen und Fundstücke. Die Forschungsergebnisse verbleiben im Eigentum der SGS .

LWL-Archäologie für Westfalen, Olpe, Unterstützung der Erforschung und der Präsentation

Die Fertigstellung des Projektes ist im Jahr 2022 vorgesehen.