Spielplatzparadies, Discgolf und Berliner Mauer im neuen Friedenspark

Die Stadt Hemer hat den Friedensparks im Jahr 2022 grundlegend saniert. Ein neuer Spielplatz, ein Teilstück der Berliner Mauer, die 1990 in die damalige Blücherkaserne transportiert wurde, und eine zusätzliche Discgolf-Anlage erwarten die Besucher des Friedensparks.
Der in die Jahrzehnte gekommene Spielplatz, in dessen Erneuerung rund 220.000 Euro geflossen sind, protzt jetzt mit seinen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten:
Es ist eine traumhafte Spiellandschaft mit Podesten, Drehscheiben, Steganlage, Kletter- und Balancierkombination, zwei Rutschentürmen, Slalomseil, Lauftellerpfosten, Doppelschaukel, Sandspieltisch, Wipptier und einigem mehr.
„Am besten einfach alles ausprobieren“, empfehlen Gesche Rademacher, Ingenieurin der Landschaftsarchitektur beim Sauerlandpark, und Sylvia Steiger, Leiterin des Fachdienstes Klima und Umwelt bei der Stadt Hemer, „denn die Anlage wurde inklusiv gedacht und geplant. Das bedeutet, dass auch Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen und alle Generationen zum Spielen eingeladen sind.“

Wenn die bunten Scheiben fliegen

Neuer Discgolf-Parcours jetzt auch im Hemeraner Friedenspark.

IKZ vom 4. August 2022

Von Christoph Schulte   

Hemer. Bereits seit 2012 sind sie auch im heimischen Raum unterwegs und werfen ihre bunten Kunststoffscheiben. „Zunächst haben wir unserem Hobby lange Zeit als Einzelspieler gefrönt, doch irgendwann haben wir uns entschlossen, uns einem Verein anzuschließen, um den nächsten Schritt machen zu können und an Turnieren teilzunehmen“, erinnert sich Fabian Purwins, der zum harten Kern der Discgolf- Pioniere in Hemer gehört. Schnell war der Kontakt zum TV Deilinghofen hergestellt, wo man die neue Sportart mit offenen Armen empfing. „Das hat für uns einen ordentlichen Anschub gegeben“, findet auch Julian Leichert rückblickend. Als die TVD-„Enterchainer“ trainieren die Anhänger der innovativen Sportart seitdem regelmäßig immer dienstags ab 19.30 Uhr im Felsenmeerstadion. „Aktuell haben wir 15 feste Mitglieder zwischen Mitte 20 und Mitte 60, die regelmäßig zum Training kommen und auch an Turnieren teilnehmen.“ Hinzu kämen immer wieder interessierte Neulinge, die ihre Zielgenauigkeit mit den bunten Plastikscheiben ausprobieren möchten - Tendenz ständig steigend. „Als Trainingsgelände ist das Felsenmeerstadion für uns ideal, da wir dort aufgrund des Flutlichtes das ganze Jahr über auch abends trainieren und wir unser ganzes Equipment, also Scheiben und vor allem die mobilen Körbe vor Ort sicher lagern können“, sieht Fabian Purwins viele Vorteile des Trainingsstandortes an der Deilinghofer Straße. Dennoch suchten die „Enterchainer“ parallel dazu bereits seit Jahren nach einem Platz, wo ein ständiger „Discgolfpark“ entstehen könnte. „Zunächst hatten wir beim Sauerlandpark angefragt, wo wir uns einen derartigen Parcours zum Beispiel hinter dem Jübergturm in Richtung Deilinghofen gut hätten vorstellen können“, sagt Julian Leichert. Doch der Naturschutz-Status der Fläche machte den Discgolfern dort einen Strich durch die Rechnung. „Als wir dann davon hörten, dass der Friedenspark im Stadtzentrum umgestaltet werden soll und Bürger ihre Ideen für eine zukünftige Nutzung einbringen können, haben wir bei der Stadt einen neuen Versuch gestartet“, blickt Fabian Purwins zurück. Schließlich hatte man in eben jenen Park 2018 und 2019 bereits zwei Schnupperturniere veranstaltet, die bei den Hemeranern auf durchaus beachtliche Resonanz gestoßen waren.

 

TVD-Discgolfer loben die Zusammenarbeit mit der Stadt

Anfänglich herrschte in den Rathausfluren noch eine gewisse Skepsis vor - Stichwort „mögliche Gefährdung anderer Parkbenutzer“. Erst ein ausführliches, selbst entwickeltes Konzept der „Enterchainer“ und ein Ortstermin, bei dem auch die verantwortlichen Stadtvertreter selbst die Discgolfscheiben in die Hand nehmen und fliegen lassen konnten, sorgte schließlich für einen Sinneswandel und grünes Licht für das Projekt. Zusammen mit der Stadt Hemer wurde eine geeignete Fläche rund um den ehemaligen Teich ausgewählt, auf der in den vergangenen Wochen drei fest im Boden verankerte Körbe installiert wurden. „Alle Körbe können von zwei Seiten aus angespielt werden, so dass unsere Anlage im Friedenspark aus sechs Bahnen mit Längen zwischen 32 und 70 Metern sowie verschiedenen Bäumen als natürliche Hindernisse besteht“, erläutert Leichert. Damit sei die Hemeraner Anlage eher etwas für Anfänger und Neueinsteiger. „Aber das war hier ja auch unser Ziel“, ergänzt Purwins, der das Bahn-Layout und auch die Entwürfe für die Beschilderung in rund 30 Stunden ehrenamtlicher Heimarbeit selbst designte. „Für Fortgeschrittene gibt es ja im Bereich der Lichten Kammer in Iserlohn einen deutlich anspruchsvolleren Wald-Parcours mit 13 Bahnen, die aktuell nochmals erweitert werden.“ Auch hier engagieren sich die Hemeraner „Enterchainer“ in einer Kooperation mit den „Flying Foxes“, den Discgolfern im TuS Iserlohn. „Da gibt es überhaupt keinen Konkurrenzgedanken – ganz im Gegenteil. Wir trainieren zusammen, besuchen uns gegenseitig, tauschen uns aus und helfen uns bei der Unterhaltung und Säuberung der Anlagen“, so Fabian Purwins. Auch bei der neuen Anlage im Friedenspark haben die „Enterchainer“ bereits zugesagt, regelmäßig vor Ort zu sein und sich zu kümmern – sowohl um den Zustand der Anlage als auch um interessierte Neulinge. „Wer Discgolf mal für sich ausprobieren möchte, kann uns einfach ansprechen, wenn er uns sieht. Ein paar Scheiben zum Ausleihen haben wir immer dabei, versprochen“, schmunzelt Julian Leichert. „Standard ist hier, mit drei Würfen auf jeder Bahn im Zielkorb zu landen. Der aktuelle Rekord der „Profis“ steht bei elf Würfen für die sechs Bahnen.“ Doch für solche „Scores“ sei schon längeres Training erforderlich. „Aber das spielt für Anfänger überhaupt keine Rolle. Da steht der Spaß eindeutig im Vordergrund.“

 

Disc Golf - Ablauf und Regeln zum Download

Teilstück der Berliner Mauer im Friedenspark

Der Kommandeur des PzBtl 203 und Kasernenkommandant Oberstleutnant Gero Herrlinger (Blücher-Kaserne; heute Sauerlandpark Hemer) hat dieses Teilstück der Berliner Mauer 1990 in der Blücher Kaserne aufstellen lassen.

Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands ein Grenzbefestigungssystem, das seit 1961 den Westteil Berlins von der umgebenden Deutschen Demokratischen Republik (DDR) abtrennte. Der Fall der Mauer am 09. November 1989 ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung.

Weitere Informationen zur Berliner Mauer

Frau Sylvia Steiger
02372 551-346
Rathaus I
Raum 703
Hademareplatz 44
58675 Hemer
Tag
Montag:8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Dienstag:8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Mittwoch:8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Donnerstag:8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr
Freitag:8.30 bis 12 Uhr

 

 

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