Unterschutzstellung: Mittelalterlicher Bergbau Felsenmeer bei Hemer (AKZ 4612,61)
Das Felsenmeer bei Hemer ist ein überregional bekanntes Naherholungsgebiet und ein Naturschutzgebiet, das durch seine karstartigen Oberflächenformen einzigartig in Nordrhein-Westfalen ist. Dieses Relief entstand durch mittelalterlichen Bergbau, der auf das Sekundärerz Hämatit umging, welches sich in den lehmsedimentgefüllten Klüften bzw. Ausspülbereichen des anstehenden Kalksteins befindet. Trotz der Beeinträchtigungen des Altbergbaus durch neuzeitliche Abbaue, Erosion sowie mutwillige Zerstörungen liegt am Felsenmeer ein einzigartig gut erhaltener mittelalterlicher Tiefbau vor. Radiokarbondaten datieren in das Früh- und Hochmittelalter und belegen zumindest den hochmittelalterlichen Abbau der Sekundärerze in den Lehmsedimenten. Die Entnahme der Lehme sowie durch den Abbau in der Folge entstandene massive Verbrüche erzeugten das heutige Erscheinungsbild in erster Linie.
Übertage sind vielfach die Zugangsschächte über Klüfte erkennbar und ferner Bergehalden oder Erzhalden. Untertage befinden sich Abbaubereiche, Zugangsstrecken und Schächte mit einer Vielzahl an gut erhaltenen Relikten der mittelalterlichen Arbeit. Hierzu zählen Schräm- und Seilspuren in den Stößen, Ascheschichten oder Versatzpfeiler. Die Menge und die gute Erhaltung der mittelalterlichen Bergbauspuren sind landesweit sehr selten. Der mittelalterliche Bergbau in einem Höhlensystem mit Sekundärerzen ist überregional selten und bedeutend.
Damit genügen die über- und untertägigen Strukturen im Felsenmeer Hemer den Anforderungen des § 2 Abs. 1 DSchG NRW, da sie bedeutend sind für die Geschichte der Menschen (Montangeschichte des Märkischen Kreises) und für ihre Erhaltung und Nutzung wissenschaftliche Gründe vorliegen.