Was geschieht mit alten Glasflaschen und Gläsern?

Was ist beim Einwurf in die Glascontainer zu beachten!

Altglas ist heute der wichtigste Bestandteil für neue Glasverpackungen. 97 % aller Haushalte in der Bundesrepublik sammeln leere Gläser und Glasflaschen (so genanntes Hohlglas). In Hemer können diese Materialien in die bereitgestellten Altglas-Container geworfen werden, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind.

Ganz wichtig dabei ist die farbliche Trennung des Glases, denn Weißglas kann überhaupt keine Fehlfarben beim Recycling vertragen, beim Braunglas auch nur ein kleiner Prozentsatz während beim Grünglas der Anteil schon etwas höher liegen kann. In welche Öffnungen der Container die Farben gehören, ist durch eine farbliche Beschilderung gekennzeichnet.

Spiegel, Fenster- und Autoscheiben oder Glasschüsseln haben in der Altglas-Containern ebenso wenig etwas zu suchen wie Keramik und Porzellan.

Leider lassen sich Einwurfgeräusche nicht ganz vermeiden, so ist es umso wichtiger, dass die Einwurfzeiten genau beachtet werden. Depotcontainer dürfen nur von montags bis samstags in der Zeit von 07.00 bis 20.00 Uhr benutzt werden.
 

Wohin kommt Glas, das eine andere Farbe hat?

Die genaue Farbtrennung in Weiß-, Braun- und Grünglas ist sehr wichtig. Andere Farben, z. B. blaues Glas, kann getrost mit zum Grünglas, da dies eine Mischfarbe ist.
 

Was macht man mit den Deckeln von Gläsern und Flaschen?

Deckel und Verschlüsse gehören eigentlich in die Gelbe Tonne, können aber dank neuer Trennverfahren bei der Glasaufbereitung auch an den Gläsern und Flaschen verbleiben. Bitte keine Verschlüsse oben auf die Glascontainer legen, denn diese kleinen Teile fallen beim Entleerungsvorgang der Container herunter, müssen von den Mitarbeitern des Baubetriebsamtes aufgesammelt und anschließend entsorgt werden, was unnötige Kosten verursacht.
 

Was geschieht weiter mit diesem Glas bei der Firma Lobbe?

Der Glasbehälter wird von einem Kran aufgenommen, über einen Container des Entsorgungsfahrzeugs gehoben und dann geöffnet, sodass die Flaschen in den Behälter fallen. An dieser Stelle weist Lobbe noch einmal besonders darauf hin, dass getrenntes Glas auch in den Glassammelfahrzeugen - durch spezielle Trennwände - getrennt bleibt! Nur so hat die Glashütte die Möglichkeit, aus den Farben weiß, braun und grün beim Recycling auch wieder die gleichen Farben zurückzugewinnen! Einmal in die Glascontainer umgefüllt, wird das Glas direkt zur Glasaufbereitung gefahren.
 

Was geschieht in der Verwertung mit dem Glas?

In den Aufbereitungsanlagen kontrollieren moderne Maschinen ständig die Qualität der Glasscherben, sorgen für die Farbnachsortierung und befreien das Altglas von jeglichen Fremdstoffen wie Keramik, Stein und Porzellan, aber auch Eisen und Nicht-Eisen-Metalle werden durch entsprechende Abscheider ebenfalls aus dem Stoffstrom herausgeholt.

Mit einer Farbbildkamera, die bis zu 16 Millionen verschiedene Farben erkennt, werden die Glasscherben vollautomatisch nach Farben getrennt.

Das so in seiner hohen Reinheit aufbereitete Glasgranulat gelangt danach in die Glashütten. Die Temperatur der Glasschmelze für einfaches Verpackungsglas würde bei rund 1.500 Grad Celsius liegen - wenn es nicht Standard wäre, Altglas der Schmelze zuzuführen. Der Einsatz von Scherben reduziert somit die notwendige Energie zur Glasherstellung auf Grund veränderter chemischer Prozesse. Der Zusatz von zehn Gewichtsprozent Scherben spart drei Prozent Energie beim Schmelzen.
 

Gestatten - auf ein Wort noch!

Die Frage „wohin mit dem Altglas" würde wohl nicht gestellt werden, wenn mehr Mehrweg- statt Einwegflaschen verwendet würden. Leider hat sich dieses Vermeidungsprinzip noch nicht durchgesetzt. Glasflaschen können durch ihre Reinigung und Wiederbefüllung bis zu 50 mal benutzt werden, bevor sie zum ersten Mal eingeschmolzen und zu einer neuen Flasche werden.


Fazit: Nicht nur die Abfallmengen können bei richtiger Trennung vermindert, sondern auch Rohstoffe und Energie eingespart werden.