Partnerstädte

Doberlug-Kirchhain ist eine Doppelstadt im Süden von Brandenburg. Sie entstand 1950 durch den Zusammenschluss der benachbarten Städte Doberlug und Kirchhain. Die Kommune liegt zentral im Landkreis Elbe-Elster, unmittelbar nördlich am 484 km² großen Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft und wird von dem Flüsschen „Kleine Elster“ durchquert.

Im Jahr 1165 stiftete Markgraf Dietrich von Landsberg das Zisterzienserkloster Dobrilugk. Mit dem Bau der Klosteranlage wurde wahrscheinlich erst ab dem Jahr 1184 begonnen. Die Ordensregeln verlangten Einsamkeit und Armut. Die besonderen Fertigkeiten der Zisterzienser führten allerdings zu größerer Produktion und entsprechendem Handel. Da das Ideal von Abgeschiedenheit den Handel in unmittelbarer Klosternähe verbot, entwickelte sich Kirchhain zu einem wichtigen Marktstandort. 1234 wurde Kirchhain erstmals urkundlich unter dem Namen Villa Kyrkhagen erwähnt. 1235 bestätigte Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Ort das Marktrecht.

Am 2. Mai 1664 wurde Dobrilugk das Stadtrecht verliehen und am 30. Oktober 1937 in Doberlug umbenannt. Unter der Herrschaft von Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg wurde die Stadt planmäßig in Hufeisenform angelegt. Eine Mauer umschloss die Stadt, in die man durch drei Tore gelangen konnte.

Durch die Ansiedlung zahlreicher Gewerke, u.a. der Tuchmacher, Schumacher und Kürschner erreichte Kirchhain um 1800 einen bedeutenden wirtschaftlichen Einfluss. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Gerberhandwerk eine herausragende Entwicklung, wodurch die Gerberstadt Kirchhain zu einem der größten Schaflederproduzenten Deutschlands wurde. Ergänzt durch die metallverarbeitende und die Baustoffindustrie produzierte viele Jahre lang einer der bedeutendsten Betriebe der Betonrohrbranche Deutschlands in Kirchhain.  Die Stadt erlangte überregionale Bedeutung.

Im Jahr 1950 wurden die beiden Städte Doberlug und Kirchhain zusammengeschlossen. Durch die Bahnlinien Berlin – Dresden und Cottbus – Leipzig, die sich in Doberlug-Kirchhain kreuzen, entwickelte sich die Doppelstadt auch zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt.

Nach der politischen Wende in der DDR konnten sich die meisten Doberlug-Kirchhainer Gerbereien unter den veränderten Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb nicht mehr behaupten. Viele stellten ihren Betrieb ein.

Im Januar 2007 wurde die Stadt in die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg aufgenommen.

Sehenswürdigkeiten

Das Kloster Doberlug, welches 1210/11 Walther von der Vogelweide in einem Gedicht erwähnte, wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt. Von 1905 bis 1909 sanierte man die Klosterkirche grundlegend. Sie ist heute das bedeutendste Baudenkmahl im Süden Brandenburgs.

Das geschichtsträchtige Schloss Doberlug, das im 16. Jahrhundert aus der ehemaligen Klosterabtei hervorging, diente im Laufe der Jahre auch als Verwaltungs- und Wohngebäude, Gefängnis und Kaserne. Ab 1999 wurde es restauriert und erzählt seit der im Jahr 2014 in Doberlug-Kirchhain durchgeführten 1. Brandenburgischen Landesausstellung als Museum die Geschichte vom Kloster, Schloss und Planstadt.

Das wohl älteste Gebäude in Kirchhain, die heutige Stadtpfarrkirche St. Marien, wurde im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts erbaut und verhalf so zur Namensgebung des Ortes.

Das in Europa einzigartige Weißgerbermuseum veranschaulicht, um die Erinnerung an dieses bedeutende Gewerk wach zu halten, mit Hilfe einer technischen Schauanlage die Weißgerbung, stellt Gerbstoffe und Lederprodukte vor und widmet sich ausgiebig allen Aspekten der allgemeinen und regionalen Entwicklung des Gerberhandwerks.