Eine Musikschule für alle – Inklusion kennt kein Alter

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Die Zusammenarbeit der Musikschule der Stadt Hemer und dem Netzwerk Demenz Hemer e.V. wird intensiviert. Auch eine Kooperation mit Hemeraner Seniorenheimen steht in den Startlöchern.

Gemeinsames Singen und Musizieren ist für jedes Alter und in jeder Lebenslage ein besonders schönes Erlebnis. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen bringt Musik ein Stück Leichtigkeit und Normalität in den Alltag. Die Musikschule hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Angebot um weitere Projekte zu ergänzen. Ganz nach dem Motto „Eine Musikschule für alle“ weitet sie ihr Unterrichtsangebot auch in der Inklusion- und Geriatrie-Arbeit aus.

In enger Kooperation mit dem Netzwerk Demenz Hemer e.V. und der 1A Tagespflege findet seit dem Frühjahr 2023 alle zwei Wochen mittwochs von 10.45 Uhr bis 11.30 Uhr ein gemeinschaftliches Musizieren und Singen in den Räumlichkeiten der Musikschule statt. Unter der Leitung von Martin Niedzwiecki werden altbekannte Volkslieder und Evergreens gesungen und auf kleinen Rhythmusinstrumenten begleitet. Das gibt den Teilnehmenden, zum Beispiel mit Gedächtnisproblemen, das gute Gefühl, sich an vieles zu Erinnern und noch vieles zu können. Die Gruppengröße ist begrenzt, um für alle ein angenehmes und wohltuendes Klima zu schaffen. Somit kommen aktuell rund 15 Personen in die Musikschule.

Doch nicht nur im Kulturquartier selbst, sondern auch in den Hemeraner Seniorenheimen wird es schon bald verschiedene musikalische Projekte geben. So ist ab September ein alle zwei Wochen wechselndes Musik-Angebot im Altenheim Hermann von der Becke geplant. Dann finden donnerstags von 10.30 Uhr bis 11.15 Uhr ein gemeinschaftliches Singen mit Lisa Tamoschat oder der Gitarrenunterricht in der Gruppe mit Valentin Seiss statt. Für letzteres stehen seit einer Gitarren-Spenden-Aktion im vergangenen Jahr, über die sogar im WDR berichtet wurde, Leihgitarren zu Verfügung.

Alle Projekte, ob in der Musikschule oder im Altenheim Hermann von der Becke, richten sich auch an externe Interessierte. Hierfür kann man sich direkt bei der Musikschule der Stadt Hemer unter der Telefonnummer 02372/551-741 oder per E-Mail an musikschule@​hemer.de melden. Die Anzahl der Teilnehmenden ist nur im begrenzten Maße möglich.

„Damit auch andere Seniorenheime und Standorte in Hemer von dem Angebot profitieren, denken wir bewusst in zeitlich begrenzten Projekten.“, erklärt Musikschulleiter Ralph Schulte. „So starten wir erst im Altenheim Hermann von der Becke und können nach einer gewissen Zeit auch in eine andere Hemeraner Einrichtung wechseln. Die Finanzierung übernimmt zunächst das Netzwerk Demenz Hemer e.V., wofür wir stellvertretend für alle teilnehmenden Menschen, sehr dankbar sind.“

Gudrun Gille, 1. Vorsitzende des Netzwerk Demenz Hemer e.V., berichtet: „Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit der Musikschule und hoffen, damit vielen Menschen eine Freude bereiten zu können. Zusammen zu singen und Musik zu machen – das schafft Zusammenhörigkeit, hilft gegen Einsamkeit und bedeutet Teilhabe. Auch die Angehörigen werden dadurch ein Stück weit entlastet. Vorurteile und Ängste werden abgebaut und können in positive Erlebnisse umgewandelt werden.“

Im August hatte Ralph Schulte zu einem Planungstreffen in die Musikschule eingeladen. Gemeinsam wurden hier die Möglichkeiten und Ideen ausgetauscht, um das Vorhaben erfolgreich auf den Weg zu bringen.

Eine Musikschule für alle – Inklusion kennt kein Alter

Laden zum gemeinsamen Singen und Musizieren ein (v.l.): Valentin Seiss und Martin Niedzwiecki (Musikschule), Michael Kayser (Hermann von der Becke), Lisa Tamoschat (Ehrenamt Seniorenarbeit), Gudrun Gille und Erna Brodersen (Netzwerk Demenz Hemer e.V.), Ralph Schulte (Musikschule).

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